Wo werden Menschenrechte geachtet?

„In der DVRK gibt es keine Handlungen wie den Verkauf und Kauf von Sklaven, Prostitution, Menschenhandel und Zwangsarbeit. Sollten solche Handlungen begangen werden, so sind sie nach dem Gesetz streng zu bestrafen.“
Menschenrechtsvereinigung der Demokratischen Volksrepublik Korea (DVRK)

Weitere sehr informative Hintergründe zur Situation der Rechte der Menschen in den kolonialen, abhängigen und imperialistischen Staaten (sowie der sozialistischen DVRK, die in der westlichen Propaganda ja immer als „Menschenrechtsverletzer Nr. 1“ diffamiert wird) gibt die Broschüre „ALLGEMEINES ÜBER KOREA: 9. Menschenrechte“ (Pyongyang, 2017): http://www.korean-books.com.kp/KBMbooks/de/book/common/00000220.pdf

Plakat aus der DVRK zum gigantischen Wohnungsbauprogramm

(beschlossen auf dem VIII. Parteitag der Partei der Arbeit Koreas)

Südostasien sollte kein Stellvertreterkriegsschauplatz für die USA sein

Die Koreanische Zentrale Nachrichtenagentur (KCNA) veröffentlichte heute eine Analyse zur aktuellen Strategie des US-Imperialismus und der NATO in der südostasiatischen Region:


Pjöngjang, 24. Mai (KCNA) – Ri Jong Su, ein Analyst für internationale Angelegenheiten, veröffentlichte am 24. Mai den folgenden Artikel mit dem Titel „Südostasien sollte kein Stellvertreterkriegsschauplatz für die USA sein“:

Ein rasender Wind des neuen Kalten Krieges, der von den USA angefacht wird, verdrängt die warme Luft in der südostasiatischen Region.

Im Januar tauchte das amphibische Angriffsschiff Makin Island der US-Marine in Singapur auf, um die gemeinsamen Militärübungen nach zwei Jahren wieder aufzunehmen. Ende Februar bis Anfang März fanden in Thailand die gemeinsamen Militärübungen Cobra Gold statt, die größten seit 10 Jahren. Und im April begannen auf den Philippinen die gemeinsamen Militärübungen Balikatan, an denen große Streitkräfte, darunter über 12 000 US-Soldaten, beteiligt waren. Im Rahmen der Übungen wurde zum ersten Mal eine Übung mit scharfer Munition in der chinesischen Südsee abgehalten.

Allein im Jahr 2022 haben die US-Streitkräfte mehr als 100 Mal militärische Übungen im chinesischen Südmeer durchgeführt und mehr als 1 000 Mal Aufklärungsaktivitäten unternommen. Und die Einsatzdauer der US-Atomträgerkampfgruppen erhöhte sich von 4 bis 6 Tagen im Jahr 2021 auf mehr als 10 Tage. Außerdem tauchte am 24. April zum ersten Mal seit über 10 Jahren wieder ein US-Atomflugzeugträger in Thailand auf, ein riesiges Stahlmonster, das so hoch wie ein 23-stöckiges Gebäude und so groß wie vier Fußballfelder ist.

Es sollte beachtet werden, dass die militärische Infiltration der USA, die sich bisher hauptsächlich auf gemeinsame Militärübungen mit einzelnen Ländern und die Bereitstellung von militärischer Ausrüstung beschränkte, nun zur Bildung einer neuen Bündnissphäre führt, die ihre jüngeren Verbündeten wie Japan und Australien mit südostasiatischen Ländern verbindet.

Bei den (zwei+zwei) Gesprächen der diplomatischen und Verteidigungsbehörden mit den Philippinen am 11. April kamen die USA überein, die multilateralen Aktivitäten im Bereich der Meeressicherheit mit „gleichgesinnten Partnern“ in der chinesischen Südsee auszuweiten und die Zusammenarbeit mit AUKUS zu verstärken. Während des Besuchs der philippinischen Präsidentin in den USA vom 30. April bis zum 4. Mai wurde auch die Frage der Einrichtung einer Dreier-Kooperation zwischen den USA, den Philippinen und Japan oder den USA, den Philippinen und Australien offiziell angesprochen.

Die militärische Zusammenarbeit zwischen Ländern sollte begrüßt werden, wenn sie auf die Förderung von Frieden und Stabilität in diesen Ländern und Regionen abzielt, aber die USA verfolgen andere Ziele.

Nach dem Zweiten Weltkrieg haben die USA, die sich durch Aggression und Krieg gemästet hatten und es als ideologische Stütze, als von Gott gegebenes „offenkundiges Schicksal“ ansahen, in andere Länder einzufallen und sie zu annektieren, andere Länder auf den Altar der Stellvertreterkriege gelegt, um eine unipolare Welt zu schaffen und aufrechtzuerhalten, in der sie die Rolle des „Militärpolizisten“ und „Richters“ spielen.

Die USA haben seit Ende 1953 den Aufbau eines militärischen Dreiecksbündnisses mit Japan und Südkorea im Rahmen des „Halbmond-Plans“ vorangetrieben, der darauf abzielt, eine „halbmondförmige Umzingelungssphäre“ von Japan über Südkorea, Taiwan, die Philippinen, Südvietnam, Thailand und Pakistan gegen sozialistische Länder zu bilden. In der Zwischenzeit wurden nacheinander verschiedene Formen von Sicherheitsbündnissen gegründet, darunter ANZUS im Jahr 1951, SEATO (Southeast Asia Treaty Organization) im Jahr 1954 und CENTO (Central Treaty Organization) im Jahr 1955. Diese Bräuche werden heute von QUAD und AUKUS fortgeführt.

Unter der Führung der USA setzt die NATO ihren „Vorstoß nach Osten“ fort, um Russland wie einen ungebremsten Panzer auf den europäischen Kontinent zu drücken. Der von den USA angeführte „Vorstoß nach Westen“, der über Japan, Südkorea und Australien nach Taiwan und Südostasien führt, wird in der asiatisch-pazifischen Region ernsthaft betrieben. In dieser Situation hat Japan auf Empfehlung der USA beschlossen, ein NATO-Verbindungsbüro in seinem Land zu eröffnen, was eindeutig beweist, dass die „Zange zwischen Ost und West“, die mit Sicherheit zum Aufbau einer „NATO der asiatischen Version“ führen wird, in das Stadium der Umsetzung übergeht.

All diese Handlungen, die die Welt beunruhigen, zeigen, dass die USA das Schreckgespenst der „Nixon-Doktrin“ wiederbeleben, wonach Europäer mit Europäern in Europa und Asiaten mit Asiaten in Asien kämpfen sollen.

Die gegenwärtige Ära ist die der Unabhängigkeit, und keine Region der Welt, ganz zu schweigen von Südostasien, will zum Schauplatz eines Stellvertreterkrieges für die USA werden.

Die Realität beweist eindeutig, dass die USA der Rädelsführer sind, der die Saat des Misstrauens, der Feindschaft, der Konfrontation und des Konflikts gegen den gemeinsamen Wunsch der südostasiatischen Länder nach einem friedlichen Umfeld und einer stabilen wirtschaftlichen Entwicklung sät und der Anführer ist, der die gesamte Region in extreme Instabilität und in einen Krieg treibt.

Die südostasiatischen Länder sollten ihre Wachsamkeit gegenüber den Bestrebungen der USA, die Region zum Schauplatz eines Stellvertreterkrieges zu machen, um ihre hegemoniale Position aufrechtzuerhalten, erhöhen und sich diesen Bestrebungen widersetzen und sie zurückweisen, um so ihre Verantwortung und Rolle bei der Verteidigung von echtem Frieden, Stabilität und Gerechtigkeit zu erfüllen.

Quelle des englischen Originals: http://www.kcna.kp (Juche112.5.24.)

Lenins Lehre von der Arbeiteraristokratie

Wer sich mit dem aktuellen Erscheinungsbild der gelben DGB-Gewerkschaften auseinander setzen möchte und nach Gründen sucht, warum diese eben ihre kapitulierende und opportunistische Politik betreiben, dem sei der Artikel von Ludwig Jost „Arbeiteraristokratie in Deutschland“ ans Herz gelegt. Er findet sich auf den Seiten 115-137 des Buches „Neues vom Hauptfeind. Analysen zum deutschen Imperialismus“ (Berlin, Verlag edition ost, 2012) oder Link: http://www.gegen-den-hauptfeind.de/texte/2010/arbeiteraristokratie/

Der theoretischen Hintergrund zu dieser Analyse findet sich in dem Artikel von A. Fogarasi „Lenins Lehre von der Arbeiteraristokratie und ihre Anwendung auf Fragen der Gegenwart“ aus der Komintern-Zeitschrift „Unter dem Banner des Marxismus“ Jahrgang 1935, Heft 4, S. 341-366, welcher unten stehend abgedruckt ist:

Wer sich neu in die Thematik Gewerkschaften und ihre Aufgaben einlesen möchte, kann die beiden Schriften von Karl MarxLohnarbeit und Kapital“ (1891. In: Marx-Engels-Werke (MEW) Band 6, S. 397-423) sowie „Lohn, Preis und Profit“ (1865. In: MEW Band 16, S. 101-152) zu Rate ziehen. Weiterhin gibt es zum Thema noch folgende Werksammlungen:

  • Karl Marx und Friedrich Engels über die Gewerkschaften, Berlin/DDR, Tribüne-Verlag des FDGB, 1953
  • W.I. Lenin und J.W. Stalin über die Gewerkschaften, Band 1 (1899-1917) und Band 2 (1917-1952), Berlin/DDR, Tribüne-Verlag des FDGB, 1955
  • Walter Ulbricht über Gewerkschaften, Band I (1922-1945) und Band II (1945-1952), Berlin/DDR, Tribüne-Verlag des FDGB, 1953
  • Georgi Dimitroff: Über die Gewerkschaften, Berlin/DDR, Verlag Tribüne, 1974

Gegen Nordkorea, Russland und China

Hier wird der Beitrag zu den Aktivitäten des deutschen Imperialismus in Bezug auf die militärische Zusammenarbeit mit Japan abgedruckt, der zuerst auf http://www.german-foreign-policy.com veröffentlicht wurde:

Gegen Nordkorea, Russland und China

Vor G7-Gipfel: Denkfabrik der Bundesregierung fordert intensivere Militärkooperation mit Japan. Neues Abkommen soll Logistik für künftige Asien-Pazifik-Operationen der Bundeswehr erleichtern.

19. Mai 2023

TOKIO/BERLIN (Eigener Bericht) – Die Bundesregierung soll die Zusammenarbeit der Bundeswehr mit den Streitkräften Japans und ihre Beteiligung an Manövern dort energisch vorantreiben. Dies fordert die Bundesakademie für Sicherheitspolitik (BAKS), das wichtigste militärpolische Strategiezentrum der Bundesregierung, in einem neuen „Arbeitspapier“. Bereits jetzt sind die Streitkräfte Deutschlands und Japans dabei, ihre Kooperation stark zu intensivieren. So hat die Deutsche Marine begonnen, mit den japanischen Seestreitkräften und mit der U.S. Seventh Fleet zusammenzuarbeiten, die in Yokosuka am Eingang zur Bucht von Tokio ihr Hauptquartier hat. Die Luftstreitkräfte der beiden Länder sind seit ihrer gemeinsamen Teilnahme an Manövern im vergangenen Jahr in Australien ebenfalls mit einer stetigen Stärkung ihrer Beziehungen befasst. Verteidigungsminister Boris Pistorius kündigt weitere Schritte an; die BAKS plädiert dafür, Abkommen zu schließen, die die Logistik für künftige Asien-Pazifik-Operationen der Bundeswehr erleichtern und der deutschen Seite den Zugang zu exklusiven Lagebildern aus Ostasien eröffnen. Von dem G7-Gipfel an diesem Wochenende in Japan werden auch militärpolitische Absprachen erwartet.

Marinekooperation

Einen ersten Schritt zum Ausbau der deutsch-japanischen Militärkooperation unternahm die Deutsche Marine. Im November 2021 legte die Fregatte Bayern auf ihrer Asien-Pazifik-Fahrt in Yokosuka am Eingang zur Bucht von Tokio an. Die Fregatte führte gemeinsame Übungen mit den japanischen Streitkräften durch; ein Teil ihrer Besatzung gedachte an einem Gedenkstein in Japan verstorbener Soldaten der NS-Marine (german-foreign-policy.com berichtete [1]). Außerdem gab es einen Austausch mit der U.S. Navy, deren Seventh Fleet ihr Hauptquartier in Yokosuka hat. Anschließend beteiligte sich das deutsche Kriegsschiff an der Überwachung der UN-Sanktionen gegen Nordkorea. Diese wird von einer US-geführten Koalition der Willigen umgesetzt, an der sich neben den Mitgliedern des Spionageverbundes Five Eyes (USA, Kanada, Großbritannien, Australien, Neuseeland) Japan, Südkorea und Frankreich beteiligen. Gesteuert werden die Überwachungsmaßnahmen von einer speziellen Einheit (Enforcement Coordination Cell, ECC), in der während der deutschen Beteiligung an der Sanktionsüberwachung Soldaten der Bundeswehr vertreten waren. Als Außenministerin Annalena Baerbock im Juli 2022 Japan bereiste, wurde sie vom Kommandeur der U.S. Seventh Fleet in Yokosuka empfangen.[2] Verteidigungsminister Boris Pistorius besuchte im März Tokio den Flugzeugträger Ronald Reagan, der zur U.S. Seventh Fleet gehört.

Gemeinsame Luftwaffenmanöver

Neben der Marine, deren Kooperation mit den japanischen Streitkräften und mit der U.S. Seventh Fleet von der Bundesregierung systematisch begleitet wird, baut auch die Luftwaffe ihre Zusammenarbeit mit dem japanischen Militär kontinuierlich aus. Einen ersten größeren Schritt dazu unternahm sie im Zusammenhang mit ihrer Beteiligung an Großmanövern in Australien (Pitch Black, Exercise Kakadu) im August und im September vergangenen Jahres, bei denen auch japanische Einheiten präsent waren. Danach flogen einige Militärflugzeuge der Luftwaffe nach Japan, wo sie gemeinsame Kriegsübungen mit japanischen Kampfjets abhielten.[3] Luftwaffeninspekteur Ingo Gerhartz nahm persönlich an der Verlegung teil. Anfang März legte Gerhartz, der sich auf einer Reise aus Australien nach Alaska befand, erneut einen Zwischenstopp in Tokio ein, wo er den Luftwaffenstützpunkt Meguro besuchte und dort mit dem Kommandeur des japanischen Air Command and Staff College, Generalleutnant Kageura Seiki, zusammentraf.[4] Die Bundesregierung will neben der Marine- auch die Luftwaffenkooperation mit Japan weiter stärken. Laut Berichten nimmt im Juni an der Übung Air Defender 2023, dem größten Luftkriegsmanöver in der gesamten NATO-Geschichte, auch ein Transportflugzeug der japanischen Luftstreitkräfte teil.

„Noch intensiver“

Während Marine und Luftwaffe längst weitere Asien-Pazifik-Manöver planen, bei denen mutmaßlich der Ausbau der Kooperation mit Japan eine zentrale Rolle spielen wird, kündigt Verteidigungsminister Boris Pistorius nächste Schritte an. Nach den – zweiten – deutsch-japanischen Regierungskonsultationen, die am 18. März in Tokio stattfanden, teilte Pistorius mit, er habe mit seinem japanischen Amtskollegen Yasukazu Hamada „besprochen, welche Möglichkeiten der engeren Zusammenarbeit sich in Zukunft bieten“.[5] Dabei liege der Fokus darauf, gemeinsam gegen Nordkorea, Russland und China operieren zu können. Im Rahmen der Regierungskonsultationen wurde unter anderem vereinbart, die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Verlegung deutscher Truppen nach Japan zu vereinfachen. Damit sei, heißt es dazu im Verteidigungsministerium, „ein weiteres Zeichen für eine noch intensivere Kooperation und gegenseitige Verbindlichkeit gesetzt“ worden. Eigens wies das Ministerium im März darauf hin, dass auch NATO und EU „den Dialog und die Kooperationen mit neuen und bestehenden Partnern im indopazifischen Raum zu stärken“ suchen.[6] Darüber hinaus ist geplant, die bilaterale Rüstungskooperation mit Japan zu vertiefen. Als Modell wird zuweilen Japans Beteiligung an Entwicklung und Produktion des britisch-italienischen Tempest genannt, eines Kampfjets der sechsten Generation.

Weiterlesen »

Tag des Sieges der Sowjetunion gegen den deutschen Nazi-Faschismus

Zum heutigen 78. Jahrestag des Sieges der sozialistischen Sowjetunion über den faschistischen deutschen Imperialismus und Militarismus, am 9. Mai dieses Jahres, an dem der Faschismus in Deutschland immer offener sein Haupt erhebt, wird nachstehend die Ansprache des großen Genossen J.W. Stalins an das sowjetische Volk vom 9. Mai 1945 abgedruckt:

Ansprache

des Genossen J. W. Stalin an das Volk

am 9. Mai 1945

Genossen! Mitbürger und Mitbürgerinnen!

Der große Tag des Sieges über Deutschland ist gekommen, von der Roten Armee und den Truppen unserer Verbündeten auf die Knie gezwungen, hat sich das faschistische Deutschland für besiegt erklärt und bedingungslos kapituliert.

Am 7. Mai wurde in Reims ein vorläufiges Kapitulationsprotokoll unterzeichnet. Am 8. Mai haben in Berlin Vertreter des deutschen Oberkommandos im Beisein von Vertretern des Obersten Kommandos der verbündeten Truppen und des Obersten Kommandos der Sowjettruppen die endgültige Kapitulationsurkunde unterzeichnet, mit deren Verwirklichung am 8. Mai um 24 Uhr begonnen wurde.

Da wir die Wolfsnatur der deutschen Machthaber kennen, die Verträge und Abkommen als einen bloßen Fetzen Papier betrachten, haben wir keinen Grund, ihnen aufs Wort zu glauben. Seit heute morgen jedoch haben deutsche Truppen in Verwirklichung der Kapitulationsurkunde Begonnen, in Massen die Waffen zu strecken und sich unseren Truppen gefangenzugeben.

Das ist schon kein bloßer Papierfetzen mehr. Das ist die tatsächliche Kapitulation der deutschen Wehrmacht. Allerdings sucht im Räume der Tschechoslowakei eine deutsche Heeresgruppe immer noch, sich der Kapitulation zu entziehen. Aber ich hoffe, daß es der Roten Armee gelingen wird, sie zur Besinnung zu bringen.

Jetzt haben wir vollen Grund zu erklären, daß der historische Tag der endgültigen Niederwerfung Deutschlands, der Tag des großen Sieges unseres Volkes über den deutschen Imperialismus gekommen ist. Die großen Opfer, die wir für die Freiheit und Unabhängigkeit unseres Heimatlandes gebracht haben, die unermeßlichen Entbehrungen und Leiden, die unser Volk während des Krieges zu erdulden hatte, die auf dem Altar des Vaterlandes dargebrachte angespannte Arbeit im Hinterland und an der Front sind nicht vergeblich gewesen, sondern durch den vollen Sieg über den Feind gekrönt worden. Der jahrhundertelange Kampf der slawischen Völker um ihre Existenz und Unabhängigkeit hat mit dem Sieg über die deutschen Okkupanten und die deutsche Tyrannei geendet.

Von nun an wird das große Banner der Völkerfreiheit und des Völkerfriedens über Europa wehen.

Vor drei Jahren verkündete Hitler vor aller Welt, daß die Zerstückelung der Sowjetunion, die Losreißung des Kaukasus, der Ukraine, Belorußlands, der baltischen Länder und anderer Sowjetgebiete zu seiner Aufgabe gehört. Er erklärte unumwunden: „Wir werden Rußland vernichten, daß es sich niemals mehr erheben kann.“ Das war vor drei Jahren. Die wahnwitzigen Ideen Hitlers sollten jedoch nicht in Erfüllung gehen – im Verlaufe des Krieges sind sie wie Spreu im Winde verweht.

Weiterlesen »

Zum 78 Jahrestag der Befreiung Europas vom Hitlerfaschismus durch die Sowjetunion

Am 8. Mai 1945 wurde Deutschland vom Faschismus befreit. Der weltgeschichtliche Sieg der Sowjetunion „war eine historische Gesetzmäßigkeit, und sie konnte weder mittels einer Militärdoktrin geändert werden, die sich in ihrer Abenteuerlichkeit und Brutalität über jedes Recht hinwegsetzte, noch durch den ,totalen Krieg‘, für den das Volk lediglich als Werkzeug der Militaristen in Betracht kam.“ [1] – Viel zu spät, als die Niederlage der faschistischen Aggressoren bereits absehbar war, hatten die westlichen Alliierten mit der Eröffnung einer zweiten Front begonnen. Die Hauptlast dieses Krieges trug jedoch die Sowjetunion. Und das ist die entsetzliche Bilanz dieses zweiten Weltkriegs: „Krieg und Barbarei des deutschen Faschismus kosteten 20 Millionen* Bürgern der Sowjetunion das Leben. Polen verlor 6 Millionen, Jugoslawien 1,7 Millionen Menschen, Frankreich 600.000, die USA etwa 405.000, Großbritannien 375.000 Menschen. – Im zweiten Weltkrieg verloren 6 Millionen Deutsche das Leben. Davon sind weit über 4 Millionen gefallen, 410.000 wurden Opfer des Luftkriegs, etwa 200.000 fielen dem faschistischen Terror zum Opfer. In den Zuchthäusern und Konzentrationslagern, in den Gaskammern und Vernichtungslagern sind etwa 11 Millionen Menschen verschiedener Nationalitäten ermordet worden.“ [2] 

*übrigens ist die heute oft wiederholte Zahl von angeblichen 27 Millionen sowjetischen Kriegsopfern eine Fälschung, die ohne Begründung 1990 von dem Lügner und Verräter Gorbatschow in Umlauf gebracht wurde!

Während des Überfalls der Hitlerwehrmacht auf die Sowjetunion befanden sich Walter Ulbricht und andere führende Parteimitglieder bereits in der Sowjetunion. Dort wurde Genosse Ulbricht an der Front eingesetzt, um per Lautsprecher deutsche Wehrmachtssoldaten von der Sinnlosigkeit ihres Krieges gegen die UdSSR zu überzeugen und sich in sowjetische Gefangenschaft zu begeben. 1943 war Walter Ulbricht Mitbegründer des „Nationalkomitees Freies Deutschland“. Am 29.4.1945 kehrte er als Leiter einer Gruppe der Beauftragten des ZK der KPD nach Deutschland zurück. 1946 war Gen.Ulbricht einer der Gründer der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) und wurde deren stellvertretender Vorsitzender und war 1950-1971 Generalsekretär bzw. 1. Sekretär der SED.


Der Hitlerkrieg auf deutschem Boden

von Walter Ulbricht

Nachdem die sowjetischen Truppen ihre Heimat befreit und die sowjetische Grenze überschritten hatten, war unsere Haupt­aufgabe, den Hitlergegnern in Deutschland und in der deutschen Armee rechtzeitig Ratschläge für den weiteren Kampf zu erteilen. Die wichtigste Aufgabe war, alle nationalbewußten Deutschen dafür zu gewinnen, mit allen Mitteln die Weiterführung des Hitlerkrieges unmöglich zu machen und durch den Sturz Hitlers zu retten, was zu retten ist.

Es stand die Aufgabe des bewaffne­ten Kampfes gegen den Hitlerfaschismus und die Organisierung von Aufständen in den einzelnen Städten und Gebieten. Wir erklärten durch Rundfunkpropaganda und Flugblätter, daß das größte Verbrechen der Naziführer gegen das deutsche Volk darin besteht, daß sie den verlorenen Krieg in den deutschen Städten und Dörfern weiterführten, daß die bankrotten Naziführer die Leiber der deutschen Männer und die Mauern der deutschen Städte als Schutzwall benutzen wollten, um ihren eigenen Untergang noch etwas hinauszuzögern.

Das Politbüro der KPD stellte in dieser Situation folgende Hauptlosungen auf:

Schluß mit dem Hitlerkrieg!
Sofortige Einstellung der Kriegshandlungen!
Bewaffnete Erhebung des Volkes gegen Hitler!
Hitlers Sturz bringt Deutschlands Rettung!

Weiterlesen »

Bertolt Brecht: Gedanken über die rote Fahne

Die „Gedanken über die rote Fahne“ sind ein Abschnitt aus Bertolt Brechts (1898–1956) Stück „Die Mutter – Leben der Revolutionärin Pelagea Wlassowa aus Twer“, das 1932 mit Musik von Hanns Eisler uraufgeführt wurde. Als Vorlage diente Maxim Gorkis Roman „Die Mutter“ (1906/07), doch Brecht verlegte die Handlung in die Zeit zwischen 1905 und 1917 – die folgenden Zeilen behandeln eine Arbeiterkundgebung am 1. Mai 1905 in Sankt Petersburg.

Gedanken über die rote Fahne

Als wir Arbeiter von den Sochlinow-Werken dann auf den Wollmarkt kamen, sahen wir schon den Zug der anderen Betriebe. Es waren schon viele Tausende. Wir trugen Transparente, darauf stand: „Arbeiter, unterstützt unseren Kampf gegen die Lohnsenkung; Arbeiter, vereinigt euch!“

Wir marschierten ruhig und in Ordnung, unser Betrieb kam direkt nach der großen roten Fahne.

Neben mir marschierte Pelagea Wlassowa, dicht hinter ihrem Sohn. Als wir diesen in der Frühe abgeholt hatten, war sie plötzlich angekleidet aus der Küche gekommen; und auf unsere Frage, wohin sie wolle, hatte sie geantwortet: „Mit euch gehen!“

Solche wie sie gingen vielen mit uns, denn der strenge Winter, die Lohnsenkungen in den Betrieben und unsere Agitation hatten viele zu uns geführt. Bevor wir zum Erlöserboulevard kamen, sahen wir einige Polizisten und keine Soldaten. Aber an der Ecke des Erlöserboulevards und der Twerskaja stand plötzlich eine zweifache Kette von Polizisten. Als die unsere Fahnen und Transparente sahen, schrie plötzlich eine Stimme uns zu: „Achtung! Auseinander gehen! Es wird geschossen! Fort! Fahne weg!“ – Und dazu kamen Stöcke.

Aber da die hinten Marschierenden nachrückten, konnten die Vordern nicht stehen bleiben, und jetzt wurde geschossen. Als die ersten Leute umschlugen, erfolgte nichts weiter als eine Verwirrung. Viele konnten nicht glauben, dass das, was sie sahen, wirklich geschehen war. Dann setzten sich die Polizisten in Bewegung auf die Menge zu.

Ich war mitgegangen, um für die Sache der Arbeiter zu demonstrieren. Es waren lauter ordentliche Leute, die da marschierten, die ihr Leben lang gearbeitet hatten.

Wir standen noch immer ziemlich vorn, und wir gingen auch nicht auseinander, als geschossen wurde.

Wir hatten unsere Fahne. Smilgin trug sie, und wir dachten auch nicht daran, sie weg zu geben, denn jetzt schien uns, ohne dass wir uns verständigten, dass es wichtig wäre, dass sie gerade uns treffen und niedermachten und die Fahne, gerade die unsere, die rote, wegnehmen.

Dies wollten wir Arbeiter mit allen Arbeitern sehen, wer wir sind und wofür wir sind, nämlich für die Arbeiter.

Die gegen uns waren, mussten sich benehmen wie die wilden Tiere, weil sie noch so von den Sochlinows ihren Lebensunterhalt bekamen.

Endlich würde es jeder sehen, und unsere Fahne, die rote, musste besonderes hochgehalten werden, allen sichtbar, nicht zum wenigsten den Polizisten, aber auch allen anderen.

Und die sie nicht sahen, den sollt es erzählt werden. Heute noch, oder morgen, oder in den nächsten Jahren, so lange bis sie wieder gesehen würde, denn, das glaubten wir zu wissen, und viele wussten es sicher in diesem Augenblick, sie würde immer gesehen werden, von jetzt ab bis zur völligen Umänderung aller Dinge, die auf dem Marsch ist, unsere Fahne, die die gefährlichste ist für alle Ausbeuter und Herrschenden, die Unerbittlichste!

Aber für uns Arbeiter, die Endgültige!

Darum werdet ihr sie sehen,

immer wieder, gern oder ungern,

je nach eurer Stellung im Kampf,

der nicht anders enden wird,

als mit dem vollkommenen Sieg,

aller Unterdrückten aller Länder,

aller Unterdrückten aller Länder.

Aber an diesem Tag trug sie der Arbeiter Smilgin.

Weiterlesen »