Aus ANARCHISMUS ODER SOZIALISMUS von J.W. Stalin
In seiner klassischen Schrift „ANARCHISMUS ODER SOZIALISMUS“(Stalin-Werke Band 1, S.257- 342) legt J.W. Stalin im Kapital „III. Der proletarische Sozialismus“ im ersten Teil die Grundlagen des wissenschaftlichen, proletarischen Sozialismus dar (S. 287-304), um dann im zweiten Teil die anarchistische „Kritik“ am proletarischen Sozialismus zu widerlegen (S. 304-323). Wer also an der Lektüre dieses Textes von J.W. Stalin Gefallen gefunden hat, dem sei das klassische Werk von Kim Jong Il „DER SOZIALISMUS IST EINE WISSENSCHAFT“ (eine Abhandlung, veröffentlicht in „Rodong Sinmun“, dem Organ des ZK der Partei der Arbeit Koreas vom 1.November 1994) über die anstehenden freien Tage empfohlen. Dieses klassische Werk von Kim Jong Il findet sich in Band 13 der Ausgewählten Werke von Kim Jong Il, Pyongyang, 2009, S. 479-515 oder unter dem folgenden Link oder als Hörbuch).
J.W. Stalin:
ANARCHISMUS ODER SOZIALISMUS
(1906)
III
DER PROLETARISCHE SOZIALISMUS
[…]
Wir kennen jetzt die theoretische Lehre von Marx: wir kennen seine Methode, wir kennen auch seine Theorie.
Welche praktischen Schlussfolgerungen müssen wir aus dieser Lehre ziehen?
Welcher Zusammenhang besteht zwischen dem dialektischen Materialismus und dem proletarischen Sozialismus?
Die dialektische Methode besagt, dass nur diejenige Klasse bis zu Ende fortschrittlich sein kann, dass nur diejenige Klasse das Joch der Sklaverei zerschlagen kann, die von Tag zu Tage wächst, die sich stets vorwärts bewegt und unermüdlich für eine bessere Zukunft kämpft. Wir sehen, dass die einzige Klasse, die unentwegt wächst, die sich stets vorwärts bewegt und für die Zukunft kämpft, das städtische und ländliche Proletariat ist. Folglich müssen wir dem Proletariat dienen und auf das Proletariat unsere Hoffnungen setzen.
Das ist die erste praktische Schlussfolgerung aus der theoretischen Lehre von Marx.
Aber dienen kann man auf verschiedene Arten. Audi Bernstein „dient“ dem Proletariat, wenn er ihm predigt, es solle den Sozialismus vergessen. Auch Kropotkin „dient“ dem Proletariat, wenn er ihm einen zersplitterten, einer breiten industriellen Basis entbehrenden Gemeinde“sozialismus“ anbietet. Auch Karl Marx dient dem Proletariat, wenn er es zum proletarischen Sozialismus aufruft, der sich auf die breite Basis der modernen Großindustrie stützt.
Wie müssen wir verfahren, damit unsere Arbeit dem Proletariat Nutzen bringe? Wie müssen wir dem Proletariat dienen?
Die materialistische Theorie besagt, dass ein bestimmtes Ideal dem Proletariat nur dann einen direkten Dienst leisten kann, wenn dieses Ideal der ökonomischen Entwicklung des Landes nicht widerspricht, wenn es den Anforderungen dieser Entwicklung restlos entspricht. Die ökonomische Entwicklung der kapitalistischen Ordnung zeigt, dass die moderne Produktion gesellschaftlichen Charakter annimmt, dass der gesellschaftliche Charakter der Produktion das existierende kapitalistische Eigentum von Grund aus verneint, und folglich besteht unsere Hauptaufgabe darin, die Abschaffung des kapitalistischen Eigentums und die Einführung des sozialistischen Eigentums zu fördern. Dies bedeutet aber, dass die Lehre Bernsteins, dessen Predigt besagt, man solle den Sozialismus vergessen, den Anforderungen der ökonomischen Entwicklung von Grund aus widerspricht, – sie würde dem Proletariat nur Schaden bringen.
Die ökonomische Entwicklung der kapitalistischen Ordnung zeigt ferner, dass die moderne Produktion sich mit jedem Tage erweitert, dass sie schon nicht mehr in den Grenzen einzelner Städte und Gouvernements Platz findet, dass sie diese Grenzen unaufhörlich niederreißt und das Territorium des ganzen Staates erfasst, – folglich müssen wir die Erweiterung der Produktion begrüßen und als die Grundlage des künftigen Sozialismus nicht einzelne Städte und Gemeinden erkennen, sondern das ganze und ungeteilte Territorium des gesamten Staates, das sich natürlich in Zukunft immer mehr erweitern wird. Dies bedeutet aber, dass die Lehre Kropotkin, der den künftigen Sozialismus in den Rahmen einzelner Städte und Gemeinden hineinzwängt, den Interessen der machtvollen Erweiterung der Produktion widerspricht, – sie würde dem Proletariat nur Schaden bringen.
Für ein voll entfaltetes sozialistisches Leben als für das wichtigste Ziel kämpfen, – so müssen wir dem Proletariat dienen.
Das ist die zweite praktische Schlussfolgerung aus der theoretischen Lehre von Marx.
Es ist klar, dass der proletarische Sozialismus eine direkte Schlussfolgerung aus dem dialektischen Materialismus ist.