Nachfolgend wird eine nicht autorisierte Übersetzung aus der englischsprachigen Tageszeitung „Vientiane Times“ veröffentlicht:
Wirtschaft soll trotz anhaltender Herausforderungen moderat wachsen
Vientiane Times vom 20. Mai 2024
Die laotische Wirtschaft wird in den ersten sechs Monaten dieses Jahres voraussichtlich um 4,7 Prozent wachsen, was angesichts der anhaltenden Herausforderungen einen leichten Rückgang gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres bedeutet. Für das erste Halbjahr des vergangenen Jahres wurde ein Wachstum von 4,8 Prozent prognostiziert. Einem Bericht zufolge, der auf der 8. Plenartagung des Zentralkomitees der 11. Amtszeit der Partei vorgelegt wurde, tragen die sich erholende Tourismusindustrie und der Dienstleistungssektor mit seiner expandierenden Produktion positiv zu den Wachstumsaussichten bei.
Auf der fünftägigen Sitzung, die am Freitag zu Ende ging, wurde festgestellt, dass sich die Steuereinnahmen verbessert haben, was die staatliche Ausgabenfähigkeit erhöht.
Unter dem Vorsitz des Generalsekretärs der Partei und Präsidenten, Thongloun Sisoulith, konzentrierten sich die Diskussionen der vierteljährlichen Sitzung auf die Umsetzung des bisherigen sozioökonomischen Entwicklungsplans, die Haushalts- und Währungspläne für die erste Hälfte dieses Jahres und die nationalen Agenden, die zur Bekämpfung der wirtschaftlichen und finanziellen Schwierigkeiten und des aufkeimenden Drogenhandels auf den Weg gebracht wurden.
Während sich die weltweiten Turbulenzen weiterhin auf die Wirtschaft auswirken, äußerte sich der Zentralkomitee besorgt über die anhaltenden wirtschaftlichen Herausforderungen, denen sich Laos gegenübersieht, und wies die Regierung an, Maßnahmen zu ergreifen, um die hohe Inflation, die Abwertung des Kip und die steigenden Kosten sowie andere finanzielle, monetäre und wirtschaftliche Probleme anzugehen.
Trotz dieser Besorgnis haben die Unternehmen begonnen, ihre Preise zu erhöhen, nachdem die Regierung den Mehrwertsteuersatz von 7 auf 10 Prozent angehoben hat. Der neue Satz ist Anfang Mai in Kraft getreten. Unterdessen bleibt die Inflation hoch und erreichte im April 24,92 Prozent. Obwohl sie im Vergleich zu den 24,98 Prozent vom März leicht zurückging, bleibt die Rate weit hinter dem Ziel zurück, das für Ende dieses Jahres auf eine einstellige Zahl festgelegt wurde.
Angesichts dieser Herausforderungen forderte das Zentralkomitee die Regierung auf, Maßnahmen zu ergreifen, um einen „deutlichen Wandel“ herbeizuführen. Thongloun Sisoulith betonte die Notwendigkeit, die Regierungsführung zu verbessern, die Bürokratie, die Mechanismen und die Vorschriften zu straffen, um das Geschäftsumfeld zu verbessern und mehr private Investitionen anzuziehen, um das Wachstum anzukurbeln.
„Alle Hindernisse, Barrieren und Schritte müssen vollständig beseitigt werden, um das Vertrauen der Investoren zu stärken und die kommerzielle Produktion voranzutreiben“, so die Anweisung des Zentralkomitees.
Das Zentralkomitee rief auch zu einer stärkeren Reform der staatlichen Unternehmen auf und wies darauf hin, dass viele von ihnen schlechte Leistungen erbracht, Verluste erlitten und hohe Schulden angehäuft hätten. Es nannte Electricite du Laos, Lao Airlines und die Lao State Fuel Company als dringend reformbedürftig, einschließlich der Umstrukturierung der Geschäftsabläufe und des Managements.
Diese Reformen müssen einen effektiven und effizienten Betrieb sicherstellen, der transparent und kontrollierbar ist, schlug das Zentralkomitee vor.
In Anbetracht der hohen Schulabbrecherquote und des niedrigen Bildungsniveaus ging es auf der Sitzung um eine Lösung für diese Probleme, die als „strategisch wichtig und dringend“ eingestuft werden und deren Lösung sofortige Maßnahmen erfordert.
In diesem Zusammenhang forderte das Zentralkomitee die Regierung auf, mehr Mittel in die Bildung zu investieren, das Bildungsgefälle zwischen Städten und abgelegenen Gemeinden zu verringern, spezielle Fördermaßnahmen für ländliche und benachteiligte Schüler aus armen Haushalten zu erwägen und vieles mehr.
Diese Lösungen spiegeln die Empfehlungen wider, die die Weltbank in ihrem jüngsten Bericht ausgesprochen hat. Der Lao Economic Monitor der Weltbank vom April 2024 berichtet, dass die öffentlichen Mittel für das Bildungswesen gesunken sind, wobei die Haushaltsmittel für das Jahr 2023 real um 38 Prozent unter denen des Jahres 2013 liegen.
Dem Bericht zufolge brechen immer mehr laotische Kinder die Schule ab und die, die bleiben, lernen nicht, was die Bemühungen von Laos um nachhaltige Entwicklung untergräbt.
Dies wirkt sich auch auf die nachfolgenden Bildungsstufen aus. Die meisten laotischen Schüler der Sekundarstufe erreichen nicht die erwarteten Leistungen, insbesondere in Mathematik und Naturwissenschaften. „Wenn sich die Lernergebnisse verbessern sollen, muss der Bildungssektor dringend neue Prioritäten setzen und mehr Mittel bereitstellen“, so die Bank.
Quelle: http://www.vientianetimes.org.la/freefreenews/freecontent_94_Economy_y24.php