Bekämpfung der Wüstenbildung

Nachfolgend wird eine nicht autorisierte Übersetzung eines Artikels aus der englischsprachigen Tageszeitung „Việt Nam News“ abgedruckt:

Việt Nam arbeitet mit globalen Partnern an der Bekämpfung der Wüstenbildung

Việt Nam News vom 18. Juni 2024, S. 6

1994 hat die UN-Generalversammlung den 17. Juni zum Welttag zur Bekämpfung von Wüstenbildung und Dürre erklärt, um das öffentliche Bewusstsein für Dürre und Wüstenbildung zu schärfen und die Umsetzung von UN-Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Phänomene in stark betroffenen Ländern zu fördern.

HÀ NỘI – Việt Nam, das selbst von Dürre und Bodendegradation betroffen ist, hat Maßnahmen ergriffen, um das Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD) durchzusetzen und sich den weltweiten Bemühungen gegen diese Phänomene anzuschließen. Im Jahr 1994 erklärte die UN-Generalversammlung den 17. Juni zum Welttag zur Bekämpfung von Wüstenbildung und Dürre und markierte damit das Datum der Ratifizierung des UNCCD. Ziel dieses Tages ist es, das öffentliche Bewusstsein für Dürre und Wüstenbildung zu schärfen und die Umsetzung des UNCCD-Übereinkommens in den davon betroffenen Ländern zu fördern.

In diesem Jahr steht der Welttag zur Bekämpfung von Wüstenbildung und Dürre unter dem Motto „United for Land. Unser Erbe. Unsere Zukunft“. In den letzten Jahren sind Dürren immer häufiger und mit größerer Heftigkeit aufgetreten. Die durch den Klimawandel ausgelöste Dürre birgt auch die Gefahr einer Verschlimmerung der Wüstenbildung. Weltweit haben Dauer und Häufigkeit von Dürren seit 2000 um 29 Prozent zugenommen. Ohne dringende Maßnahmen könnten bis 2050 mehr als drei Viertel der Weltbevölkerung von Dürre betroffen sein.

Die Wüstenbildung ist das Endstadium der Landverödung. Fast drei Viertel der eisfreien Fläche der Erde sind bereits durch menschliche Aktivitäten degradiert, um die wachsende Nachfrage nach Nahrungsmitteln, Rohstoffen, Verkehr und Wohnraum zu decken. Việt Nam ist von Dürre, Landdegradation und Wanderdünen betroffen. Laut einer Erhebung des Ministeriums für natürliche Ressourcen und Umwelt aus dem Jahr 2021 beläuft sich die Fläche des degradierten Bodens landesweit auf etwa 12 Millionen Hektar, was 35,7 Prozent der Gesamtfläche des Landes entspricht.

Das Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung (MARD) stellt fest, dass es in Vietnam etwa 400 ha natürliche Wüste gibt. Das Land gilt zwar nicht als Brennpunkt der Wüstenbildung, aber die Landdegradation ist nach wie vor zu beobachten. Der Nordwesten, das zentrale Hochland und die südlich-zentralen Küstenregionen sind am stärksten von der Bodendegradation betroffen. Die Wüstenbildung wurde in bestimmten schmalen Sandstreifen entlang der Zentralküste von Quảng Bình bis Bình Thuận festgestellt, wo sich die größte Wüstenfläche von etwa 419.000 ha befindet. In den letzten 40 Jahren hat die Bewegung der Sanddünen die Wüstenbildung verschärft. Jedes Jahr werden etwa 10-20 ha Land mit Sand bedeckt, was zu einer ernsthaften Beeinträchtigung der Bodenfruchtbarkeit führt.

Die UNCCD weist darauf hin, dass die Wüstenbildung ein globales Problem ist, das alle Regionen der Welt betrifft, so dass die internationale Gemeinschaft gemeinsame Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung ergreifen muss. Um sich an der Reaktion der internationalen Gemeinschaft auf das Problem zu beteiligen, unterzeichnete die vietnamesische Regierung am 19. August 1998 die UNCCD und wurde damit zur 134. Seitdem wurden kontinuierliche Anstrengungen unternommen, um die Konvention umzusetzen und die Verantwortung eines Mitgliedsstaates zu erfüllen. Im Rahmen des nationalen Aktionsplans zur Verhinderung und Bekämpfung der Wüstenbildung für den Zeitraum 2006-2010 hat das Land daran gearbeitet, die rechtlichen Grundlagen für den Schutz der Land-, Wald- und Wasserressourcen zu vervollkommnen, um die Wüstenbildung zu bekämpfen, die Öffentlichkeit zu sensibilisieren, Arbeitskräfte zu schulen und die technische Infrastruktur zu verbessern. Es hat sich auch auf Forschungsinstitute gestützt, um die Verhütung und Bekämpfung der Wüstenbildung zu untersuchen, die Situation zu bewerten, die Ursachen zu ermitteln und Lösungen zu erarbeiten.

Die Abteilung für Forstwirtschaft des MARD, die frühere Generaldirektion für Forstwirtschaft, hat einen nationalen Plan für Wasserknappheit und Dürre erstellt. Außerdem aktualisierte sie den nationalen Aktionsplan zur Verhinderung und Bekämpfung der Wüstenbildung für den Zeitraum 2021-2025 und ein Projekt zur Festlegung freiwilliger Ziele für die Neutralität der Bodendegradation für den Zeitraum 2017-20.

Der Schutz und die Entwicklung von Wäldern sind wirksame Mittel zur Verhinderung von Wüstenbildung und Dürre, zur Eindämmung der Bodendegradation und zur Beschleunigung der Bodenerholung. Zu diesem Zweck hat Việt Nam erfolgreich ein Programm zur Wiederaufforstung von kahlem Land und Hügeln (Programm 327) und ein Projekt zur Anpflanzung von fünf Millionen Hektar Wald (Projekt 661) durchgeführt, mit dem Ziel, Bedingungen zu schaffen, unter denen ethnische Minderheiten in abgelegenen und besonders benachteiligten Gebieten ihre Wälder optimal nutzen können. Weitere Ziele dieser Projekte sind die Schaffung von sozioökonomischem und ökologischem Nutzen. Infolgedessen konnte die Waldbedeckung des Landes von 27,8 Prozent im Jahr 1993 auf derzeit 42 Prozent gesteigert werden, verglichen mit dem weltweiten Durchschnitt von 31 Prozent. Der Premierminister hat außerdem ein Projekt zur Pflanzung von einer Milliarde Bäumen zwischen 2021 und 2025 genehmigt. Das Projekt zielt darauf ab, fast 700 Millionen Bäume in städtischen und ländlichen Gebieten zu pflanzen, zu pflegen und zu schützen, sowie über 300 Millionen Bäume in konzentrierten Wäldern. Bislang wurden im Rahmen dieses Projekts fast 770 Millionen Bäume gepflanzt.

Im Jahr 2023 hat Việt Nam zum ersten Mal die Verfahren zur erfolgreichen Übertragung von 10,3 Millionen Tonnen Kohlenstoff (10,3 Millionen Waldkohlenstoffgutschriften) an die Forest Carbon Partnership Facility der Weltbank abgeschlossen und damit fast 1,2 Billionen VNĐ (über 447 Millionen US-Dollar) verdient. Dies zeigt die Bemühungen des Landes, die doppelte Zielsetzung der Bekämpfung der Landverschlechterung und der Erzielung wirtschaftlicher Gewinne für die lokale Bevölkerung zu erreichen. Việt Nam investiert auch Ressourcen, um die Ziele für die nachhaltige Entwicklung der Forstwirtschaft bis 2025 zu erreichen. Dieses Programm zielt darauf ab, die gesamte Waldfläche zu schützen und nachhaltig zu entwickeln, die Waldbedeckung landesweit bei etwa 42 Prozent zu halten und die Produktivität und Qualität der Wälder weiter zu verbessern, um den Produktions- und Konsumbedarf zu decken, die Umwelt zu schützen, die biologische Vielfalt zu erhalten, die Auswirkungen von Naturkatastrophen zu minimieren und die Anpassung an den Klimawandel zu fördern.

Am 29. Februar genehmigte der Premierminister einen Plan, der bis 2030 eine mehrfache hochwertige Nutzung des Ökosystems Wald vorsieht. Drei Monate später, am 24. Mai, veröffentlichte die Regierung ein Dekret, mit dem einige Investitions- und Unterstützungsniveaus für den Schutz und die Entwicklung der Wälder angepasst wurden. Phạm Hồng Lương, stellvertretender Direktor des Forstministeriums, sagte, dass der jüngste Plan und das Dekret nachhaltige Ressourcen für die Menschen schaffen werden, um sich im Waldschutz zu engagieren, den Lebensunterhalt zu fördern und das Waldökosystem für Tourismus und Bildung zu nutzen. – VNS

Quelle: Việt Nam News vom 18.06.2024, S. 6 – http://www.vietnamnews.vn/environment/1657651/viet-nam-works-with-global-partners-to-fight-desertification.html

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