16. Juni 2005: Massaker des türkischen Staates an den 17 MKP-Kadern und -Kämpfern

Aus Anlass des 11. Jahrestages des Massakers an den 17 revolutionären Maoisten-Kommunisten der MKP in der Türkei am 16. Juni 2005 und dem Gedenken an die revolutionären Gefallenen des Monats Juni weltweit, wird hier eine nicht autorisierte Übersetzung eines Artikels aus dem RIM-Magazin „A World To Win“ Nr. 32, 2006 veröffentlicht. Das englische Original ist unter http://www.bannedthought.net/International/RIM/index.htm einsehbar. 30.06.2016 – ks

Über das Massaker an 17 revolutionären Führern und Kämpfern in der Türkei

Am 16. Juni 2005 erlitt die Maoistische Kommunistische Partei der Türkei und Nordkurdistans (MKP) einen fürchterlichen Schlag, als die bewaffneten Kräfte der türkischen Regierung einen Überraschungsangriff auf ein Lager ausführten und 17 führende Mitglieder der Partei und Kämpfer der Volksbefreiungsarmee (HKO) töteten, die auf dem Weg zum II. Kongress der MKP waren. Das brutale Massaker wurde von Hubschrauber aus US-Fabrikation ausgeführt, die Bomben auf die Revolutionäre warfen und die Umgebung mit Schnellfeuer-Maschinengewehren belegten. Die Partei geht davon aus, dass einige der Genossinnen und Genossen lebend gefangen genommen wurden, dann gefoltert wurden und kaltblütig hingerichtet wurden. Revolutionäre aus der ganzen Welt wissen, was solch ein Verlust für die Avantgarde der Hoffnungen des Volkes auf seine Befreiung bedeuten kann. Erklärungen, die die heimtückische Untat verurteilen und die Solidarität mit den Genossinnen und Genossen der MKP ausdrücken, kommen aus der ganzen Welt, nicht nur von Bruderparteien und –organisationen aus der Revolutionären Internationalistischen Bewegung (RIM), sondern auch von vielen anderen fortschrittlichen Organisationen.

Die türkische Regierung pustete sofort in allen Medien der Welt heraus, dass sie „mit den Maoisten durch einen einzigen Schlag fertig geworden sei“. Sie erklärte, dass es keinen Weg geben werde, dass die MKP in ihre Kräfte reorganisieren könnte und sich selbst als eine revolutionäre Kraft wieder herstellen könnte.

In einem internationalen Klima, das durch die heftige antikommunistische Kampagne gekennzeichnet ist und von den Imperialisten ausgeführt wird, die nicht müde werden zu erklären, dass der Kommunismus tot sei, hofften die Herrschenden in der Türkei diesen fürchterlichen Schlag zu nutzen, um jede Hoffnung zu zerstören, die die Massen vielleicht haben, dass sich die MKP wieder erholen könnte, und ließen ihrem militärischen Angriff eine Flut von Propaganda folgen, mit dem Ziel die fortgeschrittenen Kräfte zu demoralisieren.

Wie auch immer die Partei schlug zurück und griff die weitverbreitete Empörung über dieses brutale Massaker auf. Die Beerdigungen der 17 gefallenen Genossinnen und Genossen fanden in einer Anzahl von Städten statt und Tausende Menschen aus dem Volk strömten auf die Straßen, um zu trauern und ihre Überzeugung zu erklären, dass wenn der Feind Revolutionäre töten kann, kann er aber niemals die Hoffnung auf die Revolution töten. Sieben der Revolutionäre wurden in Dersim beerdigt, bei einem gemeinsamen Begräbnis, an dem Tausende teilnahmen. Vier wurden in einem Massengrab in Istanbul beerdigt. Drei wurden in Ankara beerdigt und drei weitere in anderen Städten. Versammlungen wurden abgehalten in einem halben Dutzend anderen Städten in Europa, an denen Tausende teilnahmen. Am 25. Juni nahmen 5.000 Menschen an einem Marsch in der Stadt Duisburg in Deutschland teil, zur Unterstützung des revolutionären Kampfes in der Türkei, und 3.000 Menschen versammelten sich zu einer Gedenkveranstaltung. In London schwoll ein Zug von fünf oder sechs Dutzend Menschen durch das türkische Viertel von Dalston/Hackney auf mehr als 500 Menschen an, die sich auf der Marschroute anschlossen.

Trotz des schweren Verlusts konnte die Partei ihre Führungsstruktur wiederherstellen und ihre Hauptaktivitäten weiterführen.

Viele Revolutionäre und Unterstützer in der Türkei und auf der ganzen Welt waren schwer betroffen darüber, wie solch ein Massaker stattfinden konnte. Die Partei selbst fühlte, dass es notwendig war zu untersuchen und festzustellen, ob es möglicherweise einige schwerwiegende ideologische, politische und organisatorischen Probleme gegeben habe, die die Wachsamkeit der Partei verringert habe. Es führte zu einer monatelangen Untersuchung und es wurde ein öffentlicher Bericht an die Massen produziert über die Einzelheiten was passiert ist, um das Verständnis der Revolutionäre für zukünftige Schlachten zu schärfen. Obwohl diese erste Untersuchung schwere Fehler aufzeigte, diese Fehler wurden im Kurs auf das Führen der Schlacht um Befreiung gegen einen gnadenlosen Feind gemacht. Das Blut der 17 Führer und Kämpfer klebt an den Händen des Klassenfeindes, und soll nicht vergessen werden.

AWTW (A World To Win #32, 2006)

Ein kurzes Video über das Begräbnis der unsterblichen Revolutionärinnen und Revolutionären ist hier einsehbar (Link).

 

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